Nach einiger Zeit habe ich mir gedacht, ich blogge mal wieder etwas zu dem Thema, zu dem mein Kopf zur Zeit sehr viele Gedanken ausspuckt. Gott, Jesus, Nächstenliebe, christliche Texte, die Bibel und der ganze Rest – damit können viele nichts anfangen, und viele haben nicht selten eine Aversion dagegen. Ich respektiere das und jeder andere Christ sollte das auch respektieren. Meiner Meinung nach ist es jedoch besser, Brücken zu schlagen, als Mauern zu bauen, oder anderen Menschen erst gar nicht anzubieten, die Brücke zu überqueren. Mit diesen Texten möchte ich zeigen, dass die christliche Religion alles andere als alt und verstaubt ist, und nicht nur aus einer grauhaarigen Eminenz mit Mitra und Goldstab in Rom besteht. In der Öffentlichkeit wird in dieser Sache, wie auch bei vielen anderen Themen, sehr schnell sehr gerne vereinfacht und zusammengestampft, so dass man am Ende von diesen Dingen am Besten gar nichts mehr hören will.
Wer bis
hierher gelesen hat, und sich für das Thema nicht interessiert (wichtig: nicht interessiert und nicht nicht auskennt!), der braucht es nicht zu lesen, doch es würde mich sehr freuen.
1. Mose 1, 26-28
26 Dann sprach Gott: »Nun wollen wir Menschen machen, ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist! Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde und über alles, was auf dem Boden kriecht.« 27 So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau. 28 Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Wie bekannt ist dieser Teil der Bibel nicht? Doch je öfter man
etwas zu Ohren bekommt, desto mehr neigt man dazu, nicht mehr genau hin zu hören und zu vergessen. Man kann nicht behaupten, dass wir Menschen das Beste sind, das dieser Erde hat passieren können. Der Wachsame, mit offenen Ohren und Augen durch’s Leben gehend; dem wird klar wie wir mit unserer Heimat umgehen. Neben der Umweltverschmutzung, holzen wir Regenwälder ab und rotten alle möglichen Tierarten aus. Wir machen diesen Planeten kaputt. Viele sehen darin kein Problem, schließlich hat man es uns doch erlaubt …
Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde und über alles, was auf dem Boden kriecht.
… glaubt man zumindest auf den ersten Blick.
Eigentlich eine klare Ansage. Doch viele missverstehen diesen Teil. Macht, Herrschaft und Freiheit bringen auch Verantwortung mit sich, und das ist keine alleinig christliche Meinung. Wer bei den beiden vorigen Versen aus dem ersten Buch
Mose genau gelesen hat, dem sollte ein Licht aufgegangen sein.
Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer FÜRSORGE an.
Nach damaligem hebräischem Verständnis gehörten Herrschaft und Fürsorge zusammen. Man erkennt hier sehr gut, dass das Alte Testament kein veraltetes Schriftstück ist, welches nicht mehr in unsere moderne Welt hineinpasst.
In den Köpfen der Menschen hat es soviele Jahrhunderte gebraucht, bis man auf die Idee gekommen ist, dass wir auf unsere Umwelt achten sollten, und sie nicht zerstören, dass Batteriesäure und Sperrmüll nicht in den Wald gehören und verschwenderischer Umgang mit Rohstoffen und übermäßige Produktion von Abgasen unserer Atmospähre schaden.
Geht man so mit etwas um, das einem geschenkt und anvertraut wurde?
Dieses Buch war schneller als Greenpeace und schneller als Al Gore mit dem mahnenden grünen Finger.
Wenn also das nächste mal jemand die Bibel als veraltete Antiquität bezeichnet, die in unserer modernen Gesellschaft keine Gültigkeit mehr besitzt, dann werde ich ihm vom Umweltschutz und verantwortungsvollen Umgang mit der Erde erzählen.
In der Bibel steht der nämlich auf der ersten Seite.